Und das Highlight gleich vorneweg: Unserer Ankunft in Vicenza am frühen Nachmittag erweist sich gerade als guter Zeitpunkt, die Villa Almerico Capra Valmarana, besser bekannt als Villa Rotonda, nur wenige Autominuten von der Stadt entfernt, zu besuchen. Schliesslich gilt es bei den Villen von Palladio, immer die Öffnungszeiten im Blick zu haben. Und so geniessen wir Palladios Meisterwerk von einer als Zentralbau realisierter Villa mit vielen gut erhaltenen und restaurierten Fresken. 
Nur wenige hundert Meter entfernt besuchen wir gleich noch die Villa Valmarana ai Nani, welche durch Francesco Muttoni erbaut wurde und in welcher es Fresken von Giovanni Battista Tiepolo zu sehen gibt.
Den ersten Tag in Vicenza starten wir mit einem Spaziergang durch die Altstadt, wo es zahlreiche Bauwerke von Palladio zu sehen gibt. Wir beginnen sogleich mit dem Palazzo della Ragione, welcher allerdings öfter als Basilica Palladiana bezeichnet wird. Das Bauwerk gilt als Meisterwerk von Palladio. Dabei handelt es sich ursprünglich um zwei ältere, gotische Paläste, welche baulich zu einer Einheit verbunden und schliesslich von Palladio erneuert und mit einer neuen Fassade umgeben wurden.
Etwas seltsam steht der unvollendete Bau des Palazzo Porto Breganze an der Piazza Castello. Wieso dieser nie fertiggestellt wurde, ist nicht überliefert. Daneben zwei Fassadendetails des Palazzo Valmarana Braga Rosa, welcher von Palladio um 1566 erbaut wurde.
Das Teatro Olimpico gilt als erste erbaute Theatergebäude seit dem Ende der Antike. Die Arbeiten begannen 1580 durch Palladio und wurden nach dessen Tod durch Vincenzo Scamozzi fertiggestellt. Dieser entwarf zudem die Innenausstattung. Die Bühnenwand gibt durch drei Portale den Blick auf eine Kulissenstadt, ein idealisiertes Theben, frei. Um die Illusion von Tiefe zu verstärken, steigt der Bühnenboden an und die Häuser sind perspektivisch verkleinert. Die Szenerie wirkt, bei einer tatsächlichen Tiefe von nur 12 Metern wesentlich tiefer. Daneben werfen wir noch eine Blick auf den Palazzo Chiericati, welcher seit 1855 das Museo Civico beherbergt und ein Besuch wert ist.
Die Beschäftigung mit Palladio erfordert natürlich auch ein Besuch des Museo Palladio, welches sich im Palazzo Barbaran da Porto, mitten in der Altstadt von Vicenza befindet. Hier erfährt man mancherlei zum Leben und Schaffen des grossen Architekten. Aber auch das Gebäude an sich ist sehr spannend, da der Palazzo Barbaran da Porto von Palladio ergänzend über eine bestehenden mittelalterlichen Überbauung erbaut wurde und verschiedene Epochen zeigt. 
Am zweiten Tag verlassen wir die Stadt und machen uns auf die Suche nach Villen im südwestlichen Umland von Vicenza. Dabei erhalten wir glücklicherweise Zugang zur privaten Villa Pisani bei Bagnolo di Lonigo. Das Bauwerk wurde von Palladio 1544 erstellt und befindet sich heute in einem bemerkenswert guten Zustand. Dank der geschmacksvollen Einrichtung durch die Eigentümer erhält man einen sehr guten Eindruck vom Raumgefühl und Ambiente. Ausserdem sind die farbenfrohen Fresken und Deckenmalereien sehr gut erhalten.
Unsere Fahrt geht weiter nach Pojana Maggiore, wo wir die ebenfalls für die Öffentlichkeit zugängliche Villa Pojana besuchen. Diese wurde von Palladio 1549 erbaut. Das kennzeichnende Merkmal der Villa ist die Serliana mit Doppelgesims und fünf runden Ochsenaugen, ein Element, das schon fast ein bisschen an Art-Deco erinnert. Praktisch jeder Raum verfügt über gut erhaltene Fresken aus der Bauzeit, welchen gemäss Palladio von Meister Indio und Canera, Malern aus Verona, ausgeführt wurden. Wie viele Villen ausserhalb Vicenzas wird auch die Villa Pojana von einem ausgedehnten Park umgeben.
Danach besuchen wir schöne Altstadt von Montagnana, welche von einer intakten Stadtmauer umgeben wird. Unmittelbar vor der mittelalterlichen Stadtmauer errichtete Palladio 1555 die Villa Pisani. Lieder lässt sich das Gebäude nur von Aussen betrachten. Bei der Villa Pisani tritt zum ersten Mal das palladianische Stilelement übereinander angeordneter Säulenreihen auf, die mit einem Tympanon bekrönt sind. Die Geschlossenheit der Straßenfront mit vier vorgesetzten Halbsäulen steht im Gegensatz zur doppelgeschossigen Loggia der Gartenfassade. 
Weiter südlich gelangen wir nach Fratta Polesine, wo Palladio zwischen 1556 und 1563 die Villa Badoer erbaute. Es ist das erste Gebäude, bei dem Palladio die Fassade mit einem Pronaos (Vorhalle) ausstattete. Die axialsymmetrische Anlage umfasst ein Hauptgebäude und diverse Seitengebäude. Die Vorderseite des Hauptgebäudes wird durch einen grossen Portikus mit sechs schlanken ionischen Säulen und Tympanon mit Familienwappen geprägt. Mit dieser Anlage werden wesentliche gestalterische Prinzipien des venezianischen Villenbaus erstmals formuliert.
Auf dem Rückweg nach Vicenza erhaschen wir jeweils einen Blick auf die Villa Saraceno (1545) in Finale di Agugliaro und die Villa Chiericati da Porto Rigo (1550). Leider konnten wir an diesen Tag beide Bauwerke nicht näher besichtigten. 
Am dritten Tag unserer Reise besuchten wir das Umfeld von Vicenza in Richtung Nordosten. Am Stadtrand von Vicenza liegt die Villa Trissino a Cricoli, welche nicht aus der Feder Palladios stammt. Allerdings entdeckte der Bauherr Trissino während dem Bau der Villa in den 1530er Jahren das Talent des jungen Steinmetz Andrea di Pietro und förderte diesen mit entsprechender Ausbildung und mehreren Bildungsreisen nach Rom. Wenige Jahre später war eben dieser Steinmetz unter dem Namen Palladio ein gefragter Architekt.
Nur wenige Autominuten weiter nordöstlich finden wir die Villa Gazzotti Grimani Curti (1543) in Bertesina. Leider können wir auch dieses Bauwerk nicht näher besichtigen. Der Hauptbau besteht aus einem klar umgrenzten Quader mit einer dreifachen Arkade in der Mitte der Fassade, welche von einem Dreiecksgiebel bekrönt wird.
Auf unserer Weiterfahrt besuchen wir die Villa Thiene in Quinto Vicentino. Da die Villa heute als Gemeindeverwaltung genutzt wird, ist das Gebäude teilweise zugänglich und so  lässt sich der eine oder andere Blick erhaschen. Allerdings dürfte die heutige Erscheinung der Villa stark von den Entwürfen Palladios abweichen. 
Mit der Villa Forni Cerato (1542) in Montecchio Precalcino, der Villa Valmarana Scagnolari Zen (ca. 1560) in Lisiera und der Villa Valmarana Bressan (1546) kreuzen wir auf unserem Weg weitere Palladio-Villen mit spannender Architektur, welche wir aber leider nicht näher besichtigten können, da diese Villen in Privatbesitz sind.
In der Ortschaft Lugo die Vicenza bietet sich die Gelegenheit, gleich zwei Landhäuser / Villen von Palladio zu besichtigen. Aber leider waren zum Zeitpunkt unseres Besuchs beide Häuser geschlossen. Die Villa Piovene thront auf einer Anhöhe, welche als Park gestaltet ist. Eine grosszügige Treppenanlage führt empor zu dieser 1541 erstellten Villa. Die Fassade wird von einer typisch palladianistischen, mittig vorgezogenen Loggia dominiert, die aus sechs ionischen Säulen und einem Dreiecksgiebel besteht.  Gleich unterhalb der Anlage liegt gesäumt von einem Park die Villa Godi, welche als erster Villenentwurf Palladios gilt und von einer eher schlichten Fassade geprägt ist.
Auf unserer Weiterfahrt gelangen wir schliesslich zum schönen mittelalterlichen Städtchen Bassano del Grappa. Dort gibt's zwar keine Villen von Palladio, dafür die von Palladio entworfene, 1569 erstmals erbaute und mehrfach erneuerte Holzbrücke, die Ponte degli Alpini über den Fluss Brenta. Die heutigen Ponte Vecchio von Bassano del Grappa ist eine Jochbrücke mit fünf Öffnungen und einem Dach über der Fahrbahn. Die ganze Konstruktion ist aus Holz. Auffällig sind die schlanken Joche, welche den Abflussquerschnitt der Brenta kaum verringern, und in Fliessrichtung starke Streben aufweisen.
Die letzte Villa unserer Palladio-Tour ist die Villa Angarano in der Umgebung von Bassano del Grappa. Die Villa wurde 1548 von Palladio für seinen engen Freund Giacomo Angarano entworfen. Der heutige Zustand entspricht nicht mehr dem Original, da vor allem das Hauptgebäude im 17. Jh. aufgestockt und dadurch die Hauptfassade verändert wurde.

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