Am Morgen des 9. August erreichen wir mit dem Nachtzug ab Zürich Amsterdam. Sogleich geht es los, wir bepacken unsere Räder und fahren gemütlich aus der Stadt raus. Dank der gut ausgebauten Radwege ist dies in der Niederlande ein Kinderspiel. Die erste Etappe führt uns einem Kanal entlang bis zum Städtchen Muiden. Dort machen wir eine kurze Rast, beobachten die schwenkbare Brücke im Ortskern in Aktion und besuchen die Befestigungsanlagen beim Hafeneingang. Danach geht es südwärts in Richtung Utrecht alles der Waterlinien-Route entlang. Etwas ausserhalb von Utrecht finden wir einen einfachen, aber sehr gemütlichen Camping. Im angrenzende Teich gönnen wir uns ein kühles Bad, ehe wir auf unserem Benzinkocher ein einfaches Nachtessen zubereiten.
Am zweiten geniessen wir einen schönen Sonnenaufgang ehe wir uns ins Zentrum von Utrecht aufmachen. Auf unseren Rädern erkunden wir einwenig die Innenstadt und gönnen uns in einem gemütlichen Café ein kleines Frühstück. Auf dem Weg aus der Stadt heraus besuchen wir noch das Rietveld-Schröder-Haus (1924) vom gleichnamigen Architekten. Da wir diese Tage schon die Waterlinien-Route abfahren, besuchen wir bei Vechten das Waterlinien-Museum, welches sich in einem grosses Festungsbauwerk befindet. Danach geht die Reise weiter, über die Schleusen der Plofsluis und weiter bis an den Lek, ein Teil des Mündungsstroms des Rheins. Dort nehmen wir die Fähre um nach Culemborg auf der Südseite zu gelangen. In Culemborg kaufen wir uns Lebensmittel und nehmen noch die kurze Etappe bis zum Fort Everdingen. Auf dem Fort gibt es einen einfach eingerichteten Camping, auf welchem auch wir unser Zelt aufschlagen. 
Der dritte Tag unserer Radferien führt uns von Everdingen nach Leerdam. Dort machen wir einen Spaziergang durch die schöne Altstadt und geniessen ein feines Frühstück. Aber schon bald müssen wir weiter, den wir haben noch das Städtchen Gorinchem auf unserer Route. Gorinchems Altstadt, die Binnenstad, wurde im 17. Jh. mit einem riesigen Festungsbauwerk umgeben. Die Altstadt ist sehr gut erhalten und zahlreiche Cafés und kleine Shops laden zum Shoppen und Geniessen. Nun folgen wir ein Stück lang der breiten Waal, einem weiteren Flussarm des Rheins. Bei Boven-Hardnixveld wechseln wir mit der Fähre auf das südliche Ufer. Schliesslich gelangen wir in das ausgedehnte Gebiet des Nationalparks De Biesbosch. Wir geniessen die frische Luft und den Duft der blühenden Natur. Mitten im Nationalpark finden wir schliesslich den Natur-Camping De Knotwilg. Wir schlagen unser Zelt direkt am Rand zum Naturschutzgebiet auf. Von diesem Platz aus geniessen wir den herrlichen Sonnenuntergang über dem Nationalpark de Biesbosch.
Auf der Fahrt durch die schöne Naturlandschaft von De Biesbosch geniessen wir die kühlen Morgenstunden. Bei Brabantse Oever setzen wir mit einer kleinen Fähre nach Kop van t' Land über. Jetzt führt die Route eine längeres Stück entlang der Agglomeration von Dordrecht, bis wir schliesslich nördlich der Autobahn wieder auf kleinen Strässchen entlang ausgedehnter Felder fahren. Irgendwann gelangen wir schliesslich an einen gut ausgebauten Radweg auf einem Damm, welcher uns direkt nach Kinderdijk führt. Kinderdijk ist so etwas wie eine riesige Wasserpumpstation, mit welcher aus ausgedehnte Landstrichen, den Poldern, das Wasser abgepumpt wird. Insgesamt besteht dieses Werk aus 19 Windmühlen, welches aber eben keine Mühlen, sondern Windpumpen sind. Seit 1997 gehören die Windpumpen von Kinderdijk zum UNESCO Weltkulturerbe. Nach dem Besuch des kleinen Mühlemuseums, der Museummolen Blokweer, besteigen wir bei Ridderkerk die Fähre, welche uns mitten ins Zentrum vom Rotterdamm führt.
Den Samstag verbringen wir in Rotterdam, wo wir uns nach den Nächten auf einfachsten Campingplätzen ein gediegenes Hotel mit Komfortbetten gönnen.
Am Sonntag machen wir uns mit dem Zug auf nach Süden, nach Middleburg auf der Halbinsel Walcheren. Wir besuchen den mittelalterlichen Ortskern mit dem Chorkirche aus dem 14. Jh. und das spätgotische Rathaus. Danach geht unsere Fahrt weiter in Richtung Norden, wo wir einen Zwischenhalt im Städtchen Veere mit seiner imposanten grossen Kirche und dem historische Stadthuis machen. Gestärkt fahren wir los und überqueren mit unseren Drahteseln den Damm von Neeltje Jans. Der Damm bei Neeltje Jans ist ein beeindruckendes Beispiel für die niederländische Wasserbaukunst und ein wichtiger Teil des Deltaplans, welcher die Niederlande von Hochwasser schützt. Auf der Nordseite fahren wir entlang der Küste der Halbinsel Schouwen-Duiveland und geniessen zuerst den fein duftenden Wald von Boswachterij und anschliessend die weitgehende naturbelassene Dünenlandschaft und die ausgedehnten Sandstrände. Nach ettlichen Versuchen finden wir in Ellemeet schliesslich bei einem Farmer einen gemütlichen Campingplatz. Nach dem Zeltaufbau gönnen wir uns ein Nachtessen im Strandpark de Zeeuwse Kust und anschliessend die Abendstimmung am Strand.
Unser sechster Tag auf dem Fahrrad ist zugleich der längste. Einmal mehr fahren wir über einen Damm. Der Brouwersdam führt uns zur Halbinsel Goeree-Overflakkee. Dort führt uns ein bequemer Radweg wiederum quer durch die Dünenlandschaft, vorbei am Leuchttum von Westhoofd. Kurz bevor wir erneut einen Meeresarm überqueren, gibt's frisches Sushi direkt beim Fischer in Stellendam. Von dort führt und der Haringvlietdam weiter zur Halbinsel Voorne. Nach etwa einer Stunde erreichen wir schliesslich den Hafen von Rotterdam. Entlang breiter Strassen voll mit Sattelschleppern, aber immer auf separaten und komfortablen Radwegen, bewegen wir uns an den riesigen Verladeterminals vorbei. An einem unscheinbaren Schiffsteg namens Maasvlakte 2 soll schliesslich eine Fähre extra für Radfahrer und Fussgänger anlegen. Nach etwas mehr als einer Stunde Wartezeit kam schliesslich diese Fähre und führte uns quer durch den Frachthafen von Rotterdam nach Hoek van Holland, nördlich der Rheinmündung. Bereits etwas müde von der langen Tagesreise schlagen wir unser Zelt auf dem erstbesten Camping in Hoek van Holland auf.
Am Dienstag der zweiten Woche geht die Reise weiter nordwärts der Küste entlang bis nach Vissershaven, dem Hafen und Meerzugang von Den Haag. In einem etwas pochen Café geniessen wir Kaffee und Pfannkuchen. Vor Ort geniessen wir auf dem Riesenrad die Fernsicht über den Strand und die Agglomeration von Den Haag. Der Pier und die Bauten am Strand versprühen den Charme der 1950er Jahre und wirken auf uns wie etwas aus der Zeit gefallen. Danach machen wir einen kurzen Abstecher nach Den Haag und erkunden mit unseren Rädern ein bisschen die Innenstadt. Wir verweilen nicht lange und fahren weiter nach Leiden, was angeblich zu den schöneren Orten der Niederlande gezählt wird. Wir geniessen die typisch holländische Architektur und besuchen das örtliche Mühlenmuseum De Valk - angeblich ein "Must-Do". Nun geht's auf die Suche nach einem Campingplatz, welchen wir rund 5 km nördlich von Leiden, in Sassenheim finden. 
Der achte Tag war von Regenwetter geprägt. Die Route führt uns von Sassenheim weiter gen Norden nach Harlem. Wetterbedingt nehmen wir uns vor, möglichst zügig nach Harlem zu fahren, aber der Weg zeiht sich. Nach dem Mittag finden wir schliesslich etwas ausserhalb von Harlem einen kleinen Campingplatz, wo wir uns sogleich einrichten. Wir nutzen eine Regenpause, um mit den Rädern ca. eine halbe Stunde ins Zentrum von Harlem zu gelangen. Das mittelalterliche Zentrum von Haarlem verzaubert mit seinen engen Gassen, Kopfsteinpflasterstrassen und charmanten Häusern mit Giebeldächern. Wir besuchen die Gouden Straatjes, die goldenen Strassen, die mächtige St. Bavo Kirche und viele weitere schöne Bauwerke. Zum Abendessen gönnen wir uns eine Reistafel - ein typisch niederländisches Menü aus der Kolonialzeit und Verbindung mit Indonesien. 
Unser letzte Fahrradtag führt uns von Harleem nach Amsterdam. Nun -  die Agglomeration von Amsterdam scheint nichts besonderes, also versuchen wir so lange wie möglich im Grünen ins Zentrum der Stadt zu fahren. Also im Prinzip fahren wir von Park zu Park und ehe wir uns umsehen, sind wir schon im Vondelpark und damit mitten im Zentrum, unmittelbar bei der Altstadt von Amsterdam. Noch ein paar Grachten weiter und wir gelangen zu unserem Hotel in der Elandsgracht, welchen heute zwar noch so heisst, aber bereits vor langer Zeit aus stadthygienischen Gründen zugeschüttet wurde.

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