Der erste Wandertag führt uns von der Hauptstadt der Toscana - Florenz - nach Greve in Chianti. Ein erstes Teilstück durch die Agglomeration bewältigen wir allerdings mit dem Stadtbus. Wir kriegen die Anweisung, irgendwo bei einer Brücke den  Bus zu verlassen. Wie wir dort aussteigen, finden wir uns in der typischen, hügeligen Landschaft des Chianti-Gebiets wieder. Unser Wanderweg führt auf und ab, mal durch fein duftende Wälder, dann wieder durch oder entlang von Weingärten. Ab und zu kommen wir zu einem Landsitz, die einen völlig verfallen, andere wiederum sehr schön restauriert. Nur auf ein Restaurant treffen wir leider erst am Nachmittag, als wir in Greve in Chianti ankommen. Da geniessen wir eine Bummel über dem Flohmark und ein erfrischendes Bad im Hotelpool.
Am zweiten Tag starten wir im Morgennebel und wanderten den Hügel hoch nach Montefioralle. Das Dorf wurde im Mittelalter zu einer Festung ausgebaut und war einst von zentraler Bedeutung für dei Region. Auf unserer Wanderung quer durch's Chianti können wir Bauern bei der Trauben- und Olivenernte beobachten. Gegen Mittag erreichen wir auf einer Anhöhe das Dörfchen Panzano, wo wir die mittelalterliche Architektur erkunden und uns eine Stärkung in einem typischen Bistro gönnen. Am Nachmittag geht unsere Wanderung weiter, allerdings gönnen wir uns auch noch ein Teilstück per Bus, mit welchem wir schliesslich im Städtchen Castellina in Chinati eintreffen. Am Ortseingang auf einer leichten Anhöhe besuchen wir eine freigelegte Grabstätte, welche die Etruskter vor über 2'500 Jahren dort errichtet haben. Das mittelalterliche Städtchen Castellina ist reich an historischen Bauten ettliche gemütliche Lokale laden zu einem Aperitif. Skuriles gibt es in der Kirche San Salvatore, wo der Schutzpatron von Castellina, der heilige Fausto, in einem Schaukasten gezeigt wird.
Der dritte Tag führt uns auf weiten Teile durch eine offene Landschaft in Richtung Siena. Im Gegensatz zum Chianti-Gebiet dominiert hier zunehmend der Ackerbau anstelle der Weingärten. Wie ziehen vorbei an der sanften Hügellandschaft, wie sie für die Toskana doch so typisch ist. Im Herbst sind hier alle Felder bereits abgeerntet und bestellt für die nächste Aussaat. Man kann sich aber in Gedanken die ausgedehnten Getreidefelder vorstellen, wie sie zum Beispiel im Film "Der Gladiator" gezeigt werden. Die Wanderung ist eine der längsten Etappen unserer Reise und um so verdienter genossen wir den Campari-Spritz am Campo, dem weltbekannten Platz im Zentrum von Siena. In Sina bewundern wir die Architektur der Renaissance, welche ein Zeugnis vom Reichtum der Stadt in der damaligen Zeit zeigt. Besonders gut ersichtlich wird dies im prunkvollen Duomo.
Die vierte Etappe führt uns von Siena auf der Via Francigena nach San Gimignano. Wir besuchen Colle di Val d'Elsa mit der stolzen Altstadt auf der Anhöhe und die angebliche Heimat von Pinocchio. Am Ortsrand erkennen wir in der Ferne bereits die Silhouette von San Gimignano. Unser Weg, die Via Francigena führt führt uns durch eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit Hügel und Tälern, Feldern und Wälder. Am Nachmittag erreichen wir schliesslich das "Manhatten" der Toskana. San Gimignano ist bekannt wegen der vielen, noch erhaltenen Geschlechtertürme, welche wie Wolkenkratzer aus der Altstadt emporsteigen. Nicht verpassen sollte man den Aufstieg auf den Torre Rognosa, den höchsten der Geschlechtertürme, von wo aus sich herrliche Blicke über die Stadt und die umliegende Landschaft eröffnen.
Am Morgen des fünften Tages geniessen wir die herrliche Stimmung zum Sonnenaufgang über die Weiten der Toskana. Danach nehmen wir die etwas ausgedehntere Etappe von San Gimignano nach Volterra unter die Füsse. Dabei druchqueren wir schier endlose Ackerfelder, welche die sanften Hügel überziehen. Immer im Blick - unser Ziel Volterra, das hoch oben auf einem Hügelzug trohnt. Volterra's Geschichte reicht zurück bis ins 7. Jh. v. Chr. Die Stadt wurde von den Etruksern gegründet und war schon damals ein regionales Zentrum. Die Spuren der Etrusker sind auch heute noch ersichtlich, sei es in Form von Grabstätten oder aber auch im Stadttor all'Arco, dessen Fundamente rund 2'400 Jahre alt sind. Aber auch die Römer haben Spuren hinterlassen. Alles in allem ist Volterra wohl eine der faszinierendsten Städte der Toskana, in der man sämtliche Schichten der über zweitausendjährigen Geschichte ablesen kann.
An unserem letzten Wandertag geniessen wir nochmals die Aussicht ab Volterra über die Weiten der Toskana. Danach geht's den Hügel hinunter und entlang einer stillgelegten Bahn, die einst Volterra mit der Küste verband. In der ZanziBar, in Saline di Volterra, gönnen wir uns ein kühles Bier, ehe wir den Bus in Richtung Cecina besteigen. Dort geniessen wir den Spaziergang entlang der Uferpromenade und gönnen uns ein Eis und später ein Aperitif. Am südlichen Ortsrand beginnt das Naturschutzgebiet Tomboli di Cecina. Dabei handelt es sich um einen Pinienwald, welcher zu ausgedehnten Spaziergängen einlädt und einem eine etwas surrealistischen Atmosphäre anbietet. Am letzten Abend geniessen wir in einem lokalen Restaurant regionale Speisen, ehe wir anderntags via Florenz und Mailand wieder in die Schweiz zurückkehren.

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