Wer schon einige Zeiss-Linsen in seiner Sammlung hat und diese mag, kommt wahrscheinlich irgendwann nicht mehr um die für Contax/Yashica gebauten Modelle herum. Contax Kameras gibt's zwar schon seit 1932, aber erst ab Mitte der 1970er Jahre bis hin ins Jahr 2005 wurden diese in Kooperation mit Yashica und später mit Kyocera gebaut. Daher gibt es auch unterschiedliche Versionen des hier betrachteten Planars. Mein Exemplar des 50er Planars ist die MM Version und stammt aus der letzten Generation, welche von 1984 bis 2005 gebaut wurde. Erkennbar ist dies an der grünen Ziffer 16 der kleinsten Blende. Beim 1.7ner Planar handelt es sich um den günstigen Bruder des 1.4er Planars. Hergestellt wurde es wohl nicht mehr von Carl Zeiss in Deutschland, sondern eher bei Yashica bzw. ab Mitte der 1980er Jahre bei Kyocera in Japan. 
Das Objektiv besteht aus einem klassischen Planar-Aufbau mit sieben Linsen. Das Planar-Design wird heute noch in modifizierter Form verwendet und ist bekannt für seine gute Abbildungsleistung. Der Urtyp des Planars wurde 1887 durch Zeiss lizenziert und wurde, damals noch mit 6 Linsen, vom bekannten Zeiss Designer Paul Rudolph entworfen. Das legendäre Objektiv mit einer Offenblende von sagenhaften f/0.7 aus dem Jahr 1966, das für die Nasa auf Apollo-Mission ging und von Stanley Kubrick für seine Kerzenlichtaufnahmen im Film Barry Lyndon verwendet wurde, basierte ebenfalls auf dem Planar-Design. Allerdings dürften für diese optische Meisterleistung ein paar Bucks mehr fällig werden als für das f/1.7er, welches im Internet Preise zwischen 120 und 300 Euro erzielt.
Das Carl Zeiss Planar 50 mm f/1.7 ist für mich ein guter Begleiter auf Reisen, wo ich natürlich auch immer das Carl Zeiss Distagon 35 mm f/2.8 mit dabei habe.  Das Objektiv ist in Metall und Kunststoff gefertigt, wirkt aber trotzdem sehr wertig. Die Blende hat ein angenehmes Einrasten und der Fokus läuft geschmeidig. Es lässt sich sehr gut und präzise fokussieren, was einer der Gründe ist, weshalb ich gerne damit arbeiten. Zudem bildet es zusammen mit dem Distagon ein kompaktes Reisepaket.
Technische Daten:
Hersteller: Kyocera für Carl Zeiss
Baujahr: 1984 - 2005
Serienummer: 7839550
Brennweite: 50 mm
Lichtstärke: 1:1.7
Konstruktion: 7 Linsenelemente in 6 Gruppen
Blende: f/1.7 bis f/16
Blendenlamellen: 6
Naheinstellgrenze: 0.6 m
Anschluss: Contax/Yashica
Gewicht: 195 gr.
Im Gegensatz zum Zeiss Distagon 35 mm f/2.8 fällt beim Planar 50 mm f/1.7 die Schärfe bei Offenblende doch merklich ab. Für Porträts, wo allenfalls ein weicherer Bildausdruck erwünscht ist, oder bei einer zentrumsorientierten Bildgestaltung lässt es sich aber durchaus verwenden. Natürlich kann man diesen Bildausdruck auch bewusst gestalterisch einsetzen oder damit einen gewissen Vintage-Charakter erzeugen. Wenn aber eine gute Abbildungsleistung mit der für Zeiss typischen knackigen Schärfe erwünscht ist, sollte um 2 bis 3 Blenden abgeblendet werden. Die mittlere Blende f/8.0 kann als Sweet Spot bezeichnet werden und weisst eine sehr hohe Abbildungsleistung auf. 
Alles in allem zeigt das Objektiv eine für Zeiss typische hochwertige Qualität, auch wenn es punkto Qualität und Verarbeitung sicher noch nicht die beste Planar-Variante ist, welche Zeiss je gebaut hat. Aber wie bereits einleitend erwähnt, ist es sehr kompakt und mit seinem geringen Gewicht ein guter und zuverlässiger Reisebegleiter.
f/1.7
f/1.7
f/2.8
f/2.8
f/4.0
f/4.0
f/5.6
f/5.6
f/8.0
f/8.0
f/11.0
f/11.0
Die Beispiel unten zeigen, wie stark die Schärfe bei Offenblende abfällt. Links: Aufnahme mit Offenblende, Rechts: Aufnahme mit Blende f/8.0:
Beispiel für den Einsatz mit Offenblende:
Beispiele für den Einsatz mit Blende f/8.0:

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