Das Carl Zeiss Jena MC Sonnar 135 mm f/3.4 zählt zu den jüngsten Mitgliedern in meiner Sammlung der ehemaligen DDR Erzeugnisse. Mein Exemplar erfreut sich einem optisch und mechanisch einwandfreien Zustand. Obwohl der Telebereich bei mir nur begrenzt zum Einsatz kommt, kann mich das Sonnar 135 mm gerne mal auf Reisen begleiten. Durch seine geringe Naheinstellgrenze von gerade mal 1.0 m kann das Objektiv sehr flexible für Objekte aller Art oder z.B. auch für Tierfotografie eingesetzt werden. 
Das Objektiv kommt in einer soliden Qualität. Allerdings sind die CZJ Objektive dieser Baureihen bekannt für ihre anfällige Mechanik, welche gerne mal zu Blenden-Aussetzern führen mag. Beim meinem Exemplar ist dies nicht der Fall. Der Fokus und die Blendeneinstellung laufen weich und gleichmässig. Der Fokus läuft über mehr als 300°, was ein sehr exaktes Scharfstellen ermöglicht. Das Objektiv verfügt über eine ausfahrbare Sonnenblende. Beim baumeln während einem Spaziergang fährt die gerne schon mal von alleine aus. 
Ich konnte das Objektiv auf einem Stadtspaziergang durch Zürich ausgiebig testen. Offenblendig gehört es sicher nicht zu den Weltmeistern was die Schärfe anbelangt. Aber das Auskosten dieser Thematik überlasse ich gerne den Pixelpeepern. Ich werde die Linse sicher gerne auch offenblendig einsetzen. Wenn man bedenkt, dass gut erhaltene Exemplare des CZJ Sonnar 135 mm f/3.5 im Internet für unter 100 € zu haben sind, ist das allemal ein Schnäppchen, welches man sich gönnen mag.
Technische Daten:
Hersteller: Carl Zeiss Jena (DDR)
Baujahr: ca. 1980
Serienummer: 34237
Brennweite: 135 mm
Lichtstärke: 1:3.5
Konstruktion: 4 Linsenelemente in 3 Gruppen
Blende: f/3.5 bis f/22
Blendenlamellen: 6
Naheinstellgrenze: 1.0 m
Anschluss: M42 Schraubanschluss
Gewicht: 430 gr.
Es soll ja Fotografen geben, welche für Landschaften bevorzugt auf den Telebereich zurückgreifen. Bei mir ist dies eher eine Domäne der weitwinkligen Linsen. Deshalb dürfte das Sonnar 135 mm bei mir vor allem für Objekte im Nahbereich und für Beobachtungen / Streetfotografie zum Einsatz kommen. Deshalb sind meine Testreihen auch eher in diesem Bereich angelegt. Hier nützt natürlich der für eine 135 mm Linse sehr kurz gehaltene Naheinstellgrenze von 1.0 m, was schon fast am Makrobereich kratzt. Wie gut sich damit Objekte im Nachbarlich freistellen lassen, zeigen die beiden ersten Testreihen:
f/3.5
f/3.5
f/8.0
f/8.0
f/16.0
f/16.0
f/3.5
f/3.5
f/8.0
f/8.0
f/16.0
f/16.0
Auch auf einige Meter Distanz lassen sich Objekte sehr gut freistellen, wie dies von einem 135er Tele auch erwartet werde kann und das Beispiel unten mit dem Modell der Zürcher Grossmünsters zeigt. Hier nützt natürlich auch die relativ grosse Offenblende von f/3.5 und dies bei einer doch sehr kompakte Bauart. Wie die untere Landschaftsaufnahme zeigt, ist das Sonnar 135 mm auch offenblendig schon recht scharf. Aber gerade bei Landschaft kann ein Abblenden auf f/8.0 oder kleiner sicher nicht schaden.
f/3.5
f/3.5
f/8.0
f/8.0
f/16.0
f/16.0
f/3.5
f/3.5
f/8.0
f/8.0
f/16.0
f/16.0
Insgesamt bietet das Sonnar 135 mm f/3.5 aus meiner Sicht ein Rundum-Sorglos-Paket. Die Vignettierung ist auch offenblendig nicht sehr ausgeprägt und lässt sich im Postprozessing gut eliminieren. Bezüglich Schärfe spielt das Objektiv sicher nicht in der Highend Liga, wenn ich aber die Resultate mit meinem 2022er Lumix-Tele vergleiche, muss sich das Sonnar keineswegs verstecken. Nachfolgend ein paar Aufnahmen im näheren und nahen Bereich mit offener Blende von f/3.5:

Das könnte dich auch interessieren....